Auch Tesla ist in den Strudel der Coronavirus-Krise geraten – die Produktion im Stammwerk Fremont und in der Solar-Gigafactory New York musste auf einen Minimal-Betrieb reduziert werden, und CEO Elon Musk scheint sich derzeit stattdessen intensiv mit Beatmungsgeräten zu beschäftigen. Auch das aus den USA entsandte Tesla-Team für den Bau der Gigafactory in Grünheide (Giga Berlin) musste abgezogen werden – aber nach Angaben von lokalen Beobachtern schreiten die Arbeiten dort trotzdem in hohem Tempo weiter voran.
Schwere Maschinen auf Tesla-Gelände
Im Februar hatte Tesla die Vorab-Genehmigung zum Roden von gut 90 Hektar Kiefern auf dem Gelände in der Brandenburger Gemeinde Grünheide bekommen und diese Arbeiten innerhalb weniger Tage – trotz Unterbrechungen durch Gerichte und Proteste – abgeschlossen. Anfang März folgte eine weitere frühzeitige Teil-Genehmigung für das Planieren der gerodeten Fläche, auf der schon im Juli 2021 eine neue Gigafactory Model Y für Europa produzieren soll. Das eigentliche Genehmigungsverfahren für die Fabrik einschließlich Bürger-Beteiligung ist aber noch nicht abgeschlossen – auch weil ein Erörterungstermin dafür wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste.
Aber auch beim Planieren scheint Tesla keine Zeit zu verlieren. Seit der zweiten Genehmigung melden Beobachter täglich intensive Arbeiten mit vielen schweren Maschinen auf dem Gigafactory-Gelände, teils auch am Wochenende. Nach einer Zählung von @GF4Tesla auf Twitter waren dort allein an diesem Donnerstag 12 Bagger, 6 Bulldozer, 15 Traktoren, 10 Häcksler und viele Walzen zu sehen. Nach seinem Eindruck werden die Arbeiten „unter Hochdruck“ betrieben.
Bald nächste Teilfreigabe für Tesla?
Tatsächlich wird aus dem noch vor wenigen Wochen bewaldeten Gebiet zunehmend ein erkennbares Baufeld. Bilder von @Gf4Tesla zeigen eine große und von Baumresten befreite, sauber planierte braune Fläche; einige kleine Bereiche sind mit niedrigen grünen Bahnen umzäunt, wohl zum Schutz von Waldameisen. Einige Bäume, die zunächst stehen bleiben mussten, weil darin Fledermäuse vermutet wurden, sind mittlerweile ebenfalls gefällt.
Insofern dürfte bald die nächste Teil-Genehmigung für Tesla erforderlich werden. Nach Auskunft des Brandenburger Landesamtes für Umwelt wurde Anfang März zunächst nur der Abtrag des Oberbodens und die Einebnung des Geländes erlaubt. Diese Arbeiten scheinen sich jetzt dem Ende zuzuneigen. Zu der Frage, wie weit die Arbeiten in Grünheide in solchen Schritten vor der endgültigen Genehmigung noch vorangetrieben werden können, war zunächst keine klare Auskunft zu bekommen. Bis dahin agiert Tesla aber auf eigenes Risiko, müsste bei einem Scheitern des Projekts also den früheren Zustand wiederherstellen.