Der Spuk dauerte nur wenige Tage: Am vergangenen Wochenende kamen erste Meldungen von europäischen Tesla-Besitzern, die beklagten, dass sich ihre Elektroautos nach einem Software-Update nicht mehr an CCS-Säulen von anderen Anbietern laden ließen. In den Tagen darauf nahm die Zahl dieser Beschwerden zu, und nach Angaben von Betroffenen bestätigten Service-Beschäftigte von Tesla, dass das Problem bekannt sei und an seiner Lösung gearbeitet werde. Und die scheint jetzt, in Form einer weiteren neuen Software-Version tatsächlich da zu sein.
Keine Antwort, aber Reaktion von Tesla
Zu einiger Ratlosigkeit in Bezug auf das CCS-Problem in Europa trug bei, dass nicht alle Tesla-Elektroautos betroffen waren, auf denen die Software 2021.4.3 aufgespielt war. Zudem schien es nicht bei allen fremden Ladesäulen und nicht bei jedem Versuch dort aufzutreten. Manche Fahrer von Model 3 meldeten, das Laden an CCS-Säulen mit vergleichsweise niedriger Leistung von 50 Kilowatt sei noch möglich, an schnelleren dagegen nicht. Auch teslamag.de konnte am Mittwoch im zweiten Anlauf mit einem Model X an einer 50-Kilowatt-Station laden.
Anfragen bei Tesla und einem der Anbieter von CCS-Ladern zu diesem Thema blieben unbeantwortet. Aber stattdessen kam ab dem späten Mittwoch eine Reaktion in Form eines weiteren Software-Updates auf die Version 2021.4.6, wie unter anderem von Tesla-Besitzern auf Twitter mitgeteilt wurde.
https://twitter.com/fel_iix/status/1362167916175761410
Schon während des Herunterladens äußerten sie die Hoffnung, dass das schnelle Update eine Lösung für das CCS-Problem enthält, und die wurde bestätigt: Auf Twitter und im deutschen Forum Tesla Fahrer und Freunde meldeten mehrere zuvor Betroffene, jetzt auch an fremden Säulen wieder Gleichstrom laden zu können.
Software 2021.4.6 ohne CCS-Hinweis
Den Hinweisen zu der neuesten Version der Tesla-Software ist laut dem Dienst TeslaFi nicht direkt zu entnehmen, dass sie auch CCS-Änderungen mit sich bringt – darin ist nur von „kleinen Korrekturen“ die Rede. Dass Tesla dem Problem hohe Priorität einräumte, zeigt sich aber auf andere Weise deutlich: Laut Berichten wurde die neue Software 2021.4.6 auch ohne aktive WLAN-Verbindung und teils ohne vorherige Nachfrage bei den Besitzern aufgespielt, was sonst nur bei sicherheitskritischen Updates der Fall ist.