Das chinesische Unternehmen CATL ist nicht nur der größte Hersteller von Batteriezellen weltweit, sondern seit kurzem auch Partner von Tesla – von diesem Juli an sollen die Chinesen Zellen für in der Gigafactory Schanghai gebaute Elektroautos liefern. In Berichten darüber war sogar von „unbegrenzten Mengen“ die Rede, und jetzt zeigt CATL, woher unter anderem diese kommen könnten: Nach Berichten aus Asien will das Unternehmen bis zu rund 3,5 Milliarden Euro investieren, um seine Zell-Produktionskapazität auf mehr als 100 Gigawattstunden pro Jahr zu erhöhen.
Laut einem Bericht von Nikkei Asian Review hat CATL im vergangenen Jahr 32,5 Gigawattstunden an Lithium-Ionen-Batterien für Autos geliefert, was das Unternehmen mit einem Anteil von 28 Prozent weltweit führend mache. Es wird nicht erwähnt, aber sehr knapp dahinter dürfte Tesla mit Panasonic liegen. Die Fertigungskapazität der gemeinsamen Gigafactory in Nevada soll gegen Ende 2019 auf 30 Gigawattstunden pro Jahr gesteigert worden sein, hinzu kommen Panasonic-Zellen aus Japan für Model S und Model X.
CATL und LG Chem für Tesla in China
Tesla möchte allem Anschein nach bald selbst in die Zellfertigung einsteigen, verschafft sich in der Zwischenzeit aber Zulieferer neben Panasonic. Außer mit CATL wurde auch mit LG Chem eine Belieferung für chinesische Model 3 vereinbart. CATL hat laut Asian Nikkei auch Lieferverträge mit Daimler, BMW und Volkswagen. LG Chem beliefert ebenfalls Hersteller in Europa mit Zellen, doch hier scheint es Probleme zu geben.
Bei CATL sollen die Investitionen zum einen in Batteriezell-Fabriken in den drei Provinzen Fujian, Jiangsu und Sichuan fließen, wobei die letzte davon neu gebaut wird. Insgesamt sollen an den drei Standorten so 52 Gigawattstunden neue Zell-Kapazität entstehen. Als Zeitrahmen dafür gibt Nikkei zwei bis drei Jahre an.
CATL baut Werk in Deutschland
In einem zweiten Projekt soll offenbar ein zweites Werk am Hauptsitz Ningde in der Provinz Fujian für weitere 45 Gigawattstunden gebaut werden. Dazu machte CATL keine zeitlichen Angaben. Nikkei Asian Review zitiert aber lokale Medien mit der Information, dieser Teil werde nicht vor 2021 in Betrieb gehen. Zur Finanzierung will das börsennotierte Unternehmen rund 2,6 Milliarden Euro neues Kapital aufnehmen.
Zu den insgesamt neu geplanten rund 100 Gigawattstunden Produktionskapazität bei CATL in China hinzu kommt laut Nikkei Asian das erste Auslandswerk. Es wird in Deutschland in Thüringen gebaut und soll ab 2022 Batteriezellen liefern; die Kapazität wird auf 14 Gigawattstunden pro Jahr beziffert. Insgesamt käme CATL also wohl bis Ende 2022 auf eine Zell-Produktionskapazität von rund 115 Gigawattstunden. Das ist deutlich mehr, als Tesla bislang pro Jahr bekommen kann und verbaut. Aber 2022 könnte es damit schon wieder ganz anders aussehen.