Neue Videos von der Erweiterung der Gigafactory von Tesla in China zeigen weiter schnelle Fortschritte. Neben einem weiteren Gebäude von der Größe des ersten, in dem seit Ende 2019 Model 3 für den lokalen Markt gebaut werden, errichten Arbeiter in hohem Tempo weitere Bauten, die teils bereits Dächer bekommen. In einem der Gebäude wird nach Angaben von lokalen Beobachtern das Gießen von großen Teilen für das Model Y vorbereitet – China könnte also die erste von zwei riesigen Gussmaschinen bekommen, von denen Tesla-CEO Elon Musk vor kurzem sprach. Und weil eine Verbindung zwischen den Fabriken für Model 3 und Model Y erkennbar wird, wurde sogar spekuliert, auch für das Model 3 würden bald neue Guss-Teile verwendet.
Neues Heck für Tesla Model Y
Die Heck-Konstruktion des Tesla Model 3 stieß auf erhebliche Kritik des Industrie-Experten Sandy Munro, dem sich CEO Musk anschloss. Beim Model Y dagegen besteht der Heck-Rahmen nur noch aus zwei gegossenen Teilen plus einer Verbindung, was Munro in einem Interview zusammen mit Musk als großen Fortschritt lobte. Später in diesem Jahr werde der hintere Rahmen beim Model Y sogar aus nur noch einem Teil bestehen, kündigte der Tesla-Chef bei dieser Gelegenheit an. Tesla habe zwei der weltweit größten Gussmaschinen dafür gekauft, die Installation der ersten davon solle im Mai beginnen, sagte er Mitte April.
Damit könnte er das Werk in Fremont gemeint haben, wo der Tesla-Crossover seit diesem Jahr produziert wird, oder die Gigafactory in China, wo das Model Y nach aktuellen Aussagen ab dem ersten Quartal 2021 gebaut werden soll. Auch für Fremont hat Tesla nach Berichten verschiedene Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen angemeldet, doch mehr Aktivität ist derzeit in China zu beobachten. Nach dem Stand der Arbeiten könnte tatsächlich schon bald die Installation von Anlagen in neuen Teil-Gebäuden beginnen.
Nach Angaben von CEO Musk nimmt der Platzbedarf für die Karosserie-Fertigung durch die neuen Riesen-Maschinen um 30 Prozent ab, und auch die Kosten sollen sinken. Im April bestätigte er, dass später wohl auch das Model 3 von dem Heck-Stück aus einem Guss profitieren soll. Als zeitliche Perspektive nannte der Tesla-Chef allerdings zwei Jahre. So lange müsse Tesla mit dem alten Fehler leben.
Twitter-Spekulation um Tesla Model 3
Twitter-Nutzer spekulierten jetzt trotzdem, die für die China-Gigafactory erwartete Gussmaschine solle nicht nur für das Model Y verwendet werden, sondern auch für das Model 3. Das wäre grundsätzlich sinnvoll, um die teure Technik voll auszulasten und die Produktion insgesamt effizienter zu machen. Zudem wurde in einem aktuellen Video eine Hoch-Verbindung zwischen einer Erweiterung des ersten Gigafactory-Gebäudes und dem neu entstehenden entdeckt. Darüber könnten Heck-Teile vom Guss zu den Linien für beide Elektroautos transportiert werden, hieß es dazu. Ein Nutzer bremste allerdings mit der Aussage, das Konstrukt sehe eher nach einer Fußgänger-Brücke aus.