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Tesla-Partner CATL: Akku für 1 Million Meilen produktionsbereit – „Jeder kann bestellen“

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Bild: Akku-Produktion in Gigafactory China (Foto: Tesla)

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Noch in diesem Jahr will Tesla nach früheren Angaben von CEO Elon Musk mit der Produktion eines Batterie-Packs beginnen, das haltbar genug für eine Nutzung über insgesamt 1 Million Meilen (gut 1,6 Millionen Meilen Kilometer) ist. Wann genau es kommt, in welchem seiner Elektroautos und welche Rolle der Akku in den umfassenden Gesamtplänen von Tesla für viel mehr und wohl eigene Batterie-Zellen spielt, ist derzeit offen. Aber CATL, Batteriezell-Weltmarktführer aus China und nach eigener Darstellung enger Partner von Tesla, gab jetzt bekannt, solche Akkus ab sofort produzieren zu können – und zwar für jeden, der sie bestellt.

Bald Tesla Model 3 mit CATL-Akku

Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg aus einem Gespräch mit Zeng Yuqun, Chairman von CATL. Technische Angaben zu dem Millionen-Akku aus China sind dem Artikel nicht zu entnehmen, und auch Namen möglicher Kunden wollte das Unternehmen nicht nennen. Bekannt ist aber, dass bald die Belieferung der Tesla-Gigafactory in China mit Zellen von CATL beginnen soll. Dank LFP-Chemie dürften diese sowohl billiger als auch haltbarer sein; weil die Energiedichte dieser Technologie geringer ist, soll aber zunächst nur das Model 3 in Standard-Reichweite damit ausgestattet werden.

Von einer Million Meilen haben bislang weder Tesla noch CATL in Zusammenhang mit dem Model 3 aus China gesprochen. In ersten Berichten über die beginnende Belieferung war in diesem Jahr aber davon die Rede, dass die Zellen speziell auf die Anforderungen von Tesla zugeschnitten wurden; bei anderer Gelegenheit sprachen CATL-Manager von enger Zusammenarbeit mit Tesla in der Entwicklung. Das scheint nicht zu der aktuellen Aussage des Chairman zu passen, jeder beliebige Interessent könne jetzt die Millionen-Zellen bestellen.

Auch BMW und VW kaufen bei CATL

Gleichzeitig ist dieser Wert vielleicht nicht so spektakulär, wie er klingen mag. Der kanadische Tesla-Forschungspartner Jeff Dahn hat in einem Vortrag erklärt, seine Gruppe habe dafür nicht viel mehr tun müssen, als ein paar unterschiedliche Elektrolyt-Flüssigkeiten und -Additive auszuprobieren – selbst 2 Millionen Meilen seien durchaus möglich. Auch General Motors sprach vor kurzem davon, auf Akkus für eine Million Meilen bei seinen Elektroautos hinzuarbeiten. Und bei CATL sind sie nach Aussagen des Unternehmens schon bereit oder werden sogar schon produziert.

Zu seinen Kunden zählen nach früheren Berichten auch BMW und Volkswagen, und die Chinesen bauen eine eigene Akku-Fabrik bei Erfurt auf. VW teilte im Juli 2018 mit, Aufträge über Elektroauto-Akkus im Volumen von 40 Milliarden vergeben zu haben, unter anderem an CATL.

Tesla dürfte nicht nur einkaufen

Die Pläne von Tesla dürften allerdings weit über reine Einkäufe hinausgehen – CEO Musk hat dazu gesagt, sie seien so spektakulär, dass sie ihn selbst immer noch überwältigen. Details verrät er nicht, aber nach allgemeinen Aussagen von Musk will Tesla bei der Produktion in den Bereich von Terawattstunden, also tausenden Gigawattstunden pro Jahr kommen, was mindestens zehnmal so viel wäre wie Ende 2019 die gesamte Produktionskapazität weltweit. Und eigene Patente von Tesla zu Zell-Chemien und -Strukturen sowie Produktionsverfahren lassen erwarten, dass der Elektroauto-Pionier nicht vorhat, in Zukunft mit zugekaufter Standard-Ware zu arbeiten.

Dafür spricht auch, dass Tesla nach Berichten von Mitte Mai vorhat, ab Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres einen weiteren mit CATL entwickelten Akku einzusetzen. Dieser solle anders der für das kleine Model 3 auf einer überarbeiteten NMC-Chemie (mit wenig Kobalt zu niedrigen Kosten) basieren – und ebenfalls über eine Million Meilen halten. Laut aktuellen Gerüchten soll er zuerst im Tesla Model Y eingesetzt werden. Das neue Gigafactory-Gebäude für dessen Produktion in China dürfte ungefähr rechtzeitig dafür fertig sein.

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