Eigentlich sollte die Welt inzwischen wissen, welche großen Pläne Tesla im Bereich der Akku-Produktion verfolgt. Erstmals im Juni 2019 hatte das Unternehmen einen Informationstag zu diesem Thema angekündigt, der noch im selben Jahr stattfinden sollte. Seitdem wurde er immer wieder verschoben, und der Tesla-Chef hielt das Interesse mit kleinen Info-Happen am Kochen; zuletzt stellte er als Termin diesen Juni in Aussicht. Aber ein Tesla-Beobachter will jetzt schon mehr über das Thema erfahren haben: unter anderem, dass eine neue Super-Batterie von Tesla zuerst im Model Y verbaut werden soll.
Tesla-Partner in China ist CATL
Dass das, was Tesla im Juni oder später vorstellen wird, eine enorme Dimension und Bedeutung haben wird, ist jetzt schon klar. CEO Musk sagte Ende Januar, die Akku-Strategie werde alle überwältigen – sie überwältige sogar ihn selbst, dabei kenne er sie schon. Wohl nur einen kleinen Teil davon hatte Mitte Mai schon die Nachrichtenagentur Reuters erfahren. Demnach soll ein von Tesla angekündigter Akku mit einer Haltbarkeit für 1 Million Meilen spätestens Anfang 2021 kommen und zudem billiger und leistungsfähiger sein als bisherige.
Als Partner für diesen Teil des Plans nannte Reuters das chinesische Unternehmen CATL, das schon in diesen Tagen erste billigere Akkus für das lokal produzierte Tesla Model 3 liefern soll. Doch erwartet wird, dass auch Tesla selbst noch tiefer in die Batteriezell-Produktion einsteigen oder zumindest mehr eigene Entwicklungen in sie einbringen wird.
Neue Zelle für Tesla Model Y?
Musk hat schon bestätigt, dass unter anderem Technologie des von Tesla übernommenen Speicher-Spezialisten Maxwell Technologies eine Rolle spielen wird. Diese soll eine viel effizientere Produktion und höhere Energiedichten ermöglichen. Hinzu kommen Chemie-Patente für mehr Dichte und Langlebigkeit, die Tesla zusammen mit seinem kanadischen Akku-Forschungspartner Jeff Dahn angemeldet hat.
All das lässt tatsächlich spektakuläre Neuigkeiten von Tesla erwarten, wenn sie denn endlich im großen Zusammenhang verraten werden. Ein Tesla-Beobachter auf Twitter hat aber schon jetzt einige neue Informationen veröffentlicht, die nach seinen (verklausulierten) Angaben von einer internen oder anders gut informierten Quelle stammen. Demnach wird Tesla bald noch einmal ein anderes Zell-Format verwenden – für Model 3 und dann Model Y waren bereits die so genannten 2170-Zellen entwickelt worden, die größer sind als der für Model S und Model X noch verwendete Standard 18650.
THE B-DAY INVASION IS UNDERWAY
Here is a series of short despatches from the front line pic.twitter.com/1mp9mDwgbZ
— JPR007 (@jpr007) June 7, 2020
Laut @jpr007, der aus der Finanzbranche zu stammen scheint und auf Twitter regelmäßig Tesla-Analysen und -Neuigkeiten veröffentlicht, gehört die neue Zelle zum Projekt Roadrunner, über das andere Medien schon berichtet haben. Seit vergangenem Jahr soll ein Team in einer Art Geheimlabor von Tesla in Kalifornien deren Serienproduktion vorbereiten. „Roadrunner ist eine andere Zelle als 2170“, berichtet @jpr007 jetzt darüber. Und als erstes Tesla-Modell werde das Model Y damit ausgestattet werden.
Tesla Semi bekommt Akku 4.0
Nähere Informationen dazu hatte er zunächst nicht zu bieten, bestätigte aber, das bei Tesla große Änderungen anstehen und dass Batterien das Zentrum davon bilden würden; eigene Zell-Chemie und -Produktion seien weiter aktuell, aber nur ein kleiner Teil des Gesamtbildes. Derzeit gehe es um eine Batterie 2.0, mit der Tesla bereits alle aktuellen Akkus anderer Hersteller weit hinter sich lassen wolle. Und das Unternehmen arbeite für den Sattelschlepper Tesla Semi schon an 4.0, einer Batterie, die sich unter anderem durch ihr vergleichsweise riesiges Format auszeichnen werde.