Der aufopferungsvolle und kreative Kampf des ehemaligen Öl-Zentrums Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma um die Ansiedelung der nächsten US-Gigafactory von Tesla führte nicht zum gewünschten Ergebnis: Ende Juli gab CEO Elon Musk bekannt, dass Tesla sich stattdessen für die Region Austin im benachbarten Texas entschieden hat. Aber er zeigte sich angetan von den vielen Aktionen, mit denen die Stadt und ihre Bewohner um Tesla geworben hatten, und kündigte an, sie bei späteren Standort-Entscheidungen berücksichtigen zu wollen. Und jetzt bekommt Tulsa offenbar zumindest eines der neuen Tesla-Zentren.
Erster Tesla-Standort der Region
Unter anderem hatte Tulsa eine riesige alte Ölarbeiter-Statue in der Stadt mit Tesla-Logo und -Schriftzug verzieren lassen, Bürger trafen sich zu Tesla-Corsos, und eine Website warb im frechen Meme-Stil für ein „Big F*cking Field“, das perfekt für den Cybertruck sei. CEO Musk schrieb angesichts dieses Einsatzes auf Twitter, er werde sich auf jeden Fall in Tulsa sehen lassen, und Anfang Juli traf er dort tatsächlich den Gouverneur von Oklahoma und weitere Offizielle.
Teslas einstweilen größte Gigafactory, in der Model Y für die Ostküste sowie Cybertrucks und Semis gebaut werden sollen, kommt trotzdem nach Texas, wie Musk dann Ende Juli erklärte. Aber dabei erwähnte er auch, dass Tulsa für spätere Tesla-Projekte in Frage komme. Und wie der Blog Electrek berichtet, lässt er dieser Ankündigung zumindest im kleinen Maßstab Taten folgen: In der Stadt mit rund 400.000 Einwohnern solle ein Tesla-Zentrum eröffnet werden.
In der Region um die Stadt gebe es bislang keinen einzigen Tesla-Standort, berichtet Electrek – insofern wäre die Lücke vielleicht auch ohne den Gigafactory-Kampf geschlossen worden, aber vielleicht nicht direkt in Tulsa. Jedenfalls wolle Tesla jetzt 645.000 Dollar investieren, um aus einem relativ neuen Gebäude in der Stadt eines seiner Zentren zu machen. In jüngerer Vergangenheit trennt Tesla Verkauf, Service und Auslieferungen nicht mehr, sondern legt sie an größeren Standorten außerhalb von City-Lagen zusammen.
Zwei Tesla-Projekte in Oklahoma
Ein solches Tesla Center (das zweite deutsche wurde soeben in Köln eröffnet) soll jetzt laut dem Blog auch Tulsa bekommen. In Oklahoma City etwa 2 Stunden Fahrt entfernt sei zudem ein reines Service-Center von Tesla geplant. Die Vorbereitungen für den Bau der Gigafactory in Texas haben unterdessen schon begonnen. Nach früheren Berichten sollen die ersten Tesla Model Y dort schon vor Ende des Jahres produziert werden – in Tulsa könnten sie dann zumindest verkauft und ausgeliefert werden.