In Grünheide bei Berlin baut Tesla in Rekord-Tempo und mit immer neuen Teil-Genehmigungen an seiner europäischen Gigafactory – und knapp 600 Kilometer westlich davon im Rheinland arbeitet ein lokaler Bäckerei-Unternehmer an einem nicht unähnlichen Projekt. Statt einer neuen Fabrik entsteht hier zwar nur ein Ladepark mit Superchargern von Tesla und schnellen Ladesäulen auch für andere Elektroautos von Fastned. Doch wie der Bäcker in einem aktuellen Video-Interview sagte, kann man zumindest die Vorgehensweise dabei mit der von Tesla vergleichen: Man baut ein wenig, trifft auf Probleme, und berücksichtigt diese dann bei der Planung der nächsten Schritte.
Rekord-Park mit Tesla und Fastned
Aktuell stehen an dem auch für die neuerdings vielen Teslas aus den Niederlanden günstig gelegenen Standort am Kreuz von A3 und A46 bei Hilden nur provisorische Supercharger auf einer ebensolchen Straße. Im End-Ausbau aber soll der Standort nicht weniger werden als Europas größter Elektroauto-Ladepark mit 40 Superchargern der schnelleren V3-Generation von Tesla und 22 schnellen CCS-Säulen von Fastned. Dahinter steht der Bäckerei-Unternehmer Roland Schüren, der bereits einen kleineren Ladepark vor seinem Hildener Hauptsitz betreibt.
Schon dieser Vorgänger bezieht seinen Strom teilweise von Photovoltaik-Modulen auf dem Dach des Gebäudes. Doch der neue Park am Kreuz soll nicht nur viel schnelleres Laden an mehr Säulen bieten, sondern setzt auch viel stärker auf eigene Energie-Erzeugung mitsamt Speicherung in zwei riesigen Akkus, die Schüren bei dem deutschen Anbieter Tesvolt statt bei Tesla bestellt hat. Geladen werden sollen sie mit Strom aus Photovoltaik – und selbst ein kleines Windrad ist nach früheren Angaben von Schüren geplant.
Die ersten Reihen Carports über den Tesla-Superchargern und den Fastned-Säulen sind schon fertig, sagt und zeigt der Bäcker und Betriebswirt in einem neuen Video dem YouTuber buzzingDANZEI. Auch mit Solar-Modulen sind sie schon belegt – es fehlt allerdings noch am Anschluss. Völlig problemlos geht das Projekt nicht voran: So musste nach den aktuellen Angaben die Bau-Firma für den geplanten Gäste-Pavillon ausgetauscht werden. Im Video ist sogar, wenn auch nicht ganz im Ernst, von einer „production hell“ wie früher beim Hochlauf des Tesla Model 3 die Rede.
Tesla Gigafactory als Vorbild
Genau wie Tesla in Grünheide als „das große Vorbild“ beantrage er Teil-Baugenehmigung nach Teil-Baugenehmigung, erklärt Schüren dem YouTuber. Das sei gar nicht so schlecht, denn durch die hohe Komplexität des Projekts – wieder ähnlich we bei Teslas deutscher Gigafactory – sei es fast unmöglich, im Vorfeld alles genau durchzuplanen. Beim geplanten Start-Termin zeigte sich der Back- und Lade-Unternehmer jetzt vorsichtig: Genau könne er es nicht sagen, aber Ende September werde es wohl werden. Sicher sei immerhin schon jetzt, dass Tesla-Supercharger, Fastned-Säulen und der Pavillon für die Fahrer der dort ladenden Elektroautos „alle zusammen und mit einem großen Wumms“ eröffnen würden.