In der deutschen Gigafactory in Grünheide bei Berlin werden nach einer weiteren Vorab-Genehmigung vom Land Brandenburg schon die Produktionsanlagen installiert, und nach Informationen von teslamag.de hat Tesla Logistik-Partner vor kurzem informiert, dass im Juli oder August die Serienfertigung von Model Y dort beginnen soll. Noch offen ist allerdings, woher die Batterien für die deutsche Produktion kommen sollen. Aber neben den bisherigen zwei Gigafactory-Gebäuden wurde Tesla jetzt das Fundament für eine Halle genehmigt, die für die Zellproduktion zumindest in Frage käme.
Arbeiten neben Antriebsgebäude
Das geht aus einer Meldung des RBB von Montagnachmittag hervor. Der Landkreis Oder-Spree habe Tesla eine Genehmigung für das Fundament einer „Lagerhalle“ neben dem entstehenden Elektroauto-Werk erteilt, heißt es darin unter Berufung auf den Baudezernenten. Der Antrag dafür war Mitte Januar bekannt geworden. Weil CEO Elon Musk angekündigt hat, auf dem deutschen Gigafactory-Gelände Teslas erste große Fertigung der eigenen 4680-Zellen anzusiedeln, wurde daraufhin spekuliert, die Halle sei in Wirklichkeit für diese Pläne gedacht.
Nach früheren Berichten soll sie etwa 22.000 Quadratmeter groß werden und südöstlich von dem quadratischen Nebengebäude zur Antriebsfertigung entstehen. Der Gigafactory-Beobachter Tobias Lindh hielt in seinem Drohnen-Video vom vergangenen Wochenende schon fest, dass ihr Bau begonnen habe, und zeichnete den erwarteten Standort ein.
Die Fläche der beantragten Halle wäre für Teslas große Akku-Pläne allerdings knapp bemessen. Neue Produktionsverfahren sollen zwar weitaus weniger Platzbedarf bedeuten, aber das Gebäude in Grünheide wäre nur etwa ein Achtel so groß wie die Akku-Gigafactory mit Panasonic im US-Bundesstaat Nevada. Deren Kapazität beträgt nach Berichten um 35 Gigawattstunden pro Jahr, und für die deutsche Zellproduktion hat Musk 100 Gigawattstunden pro Jahr im ersten Schritt angekündigt.
Neuer Tesla-Antrag nach Bau?
Allenfalls eine Teil-Produktion seiner 4680-Zellen für das Model Y könnte Tesla in der geplanten Halle in Grünheide also wohl unterbringen, aber ausschließen lässt sich das nicht. Auch laut dem aktuellen Bericht des rbb „ist zu vermuten“, dass Tesla nach dem Bau eine Umnutzung der Halle beantragen möchte. Anders als die eigentliche Gigafactory musste sie kein langes Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz mit öffentlicher Auslegung und Erörterung durchlaufen.
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel erklärte im Februar in einer Landtagssitzung, ob später auch für eine mögliche Batterie-Fabrik ein solches Verfahren nötig wäre, könne er nicht sagen. Seinem Ministerium lägen von Tesla-Seite noch keinerlei Informationen über das hinaus vor, was CEO Musk über seine Zell-Pläne für Deutschland öffentlich gesagt habe. Zu der Halle sagte er, nach seinen Informationen habe Tesla sie zur Unterbringung von Ersatzteilen für seinen regionalen Service beantragt.