Der Rückruf der Beta-Software FSD für das Autopilot-System von Tesla hat sich erledigt – jedenfalls für die kleine Zahl von externen Testern, die seit dem Start im Oktober 2020 dabei sind: In dieser Woche erhielten einige Tesla-Kunden per Funk-Update die FSD-Version 11.3.1, in deren Hinweisen verändertes Verhalten in Zusammenhang mit dem Rückruf von Mitte Februar erklärt wird. Außerdem ist diese Version laut Tesla die erste, bei der auch auf Fernstraßen die zu Beginn des Tests für den Stadtverkehr eingeführte neue FSD-Programmierung zum Einsatz kommt.
Tesla ersetzt 4 Jahre alte Software
Laut einem Support-Text führte der freiwillig eingeleitete Rückruf dazu, dass vorerst keine weiteren Tesla-Kunden in den FSD-Betatest aufgenommen werden. Zuvor hatten nach Angaben von CEO Elon Musk rund 400.000 von ihnen in den USA und Kanada die Möglichkeit dazu – jeder, der die gleichnamige Autopilot-Option gekauft oder abonniert hat. Wie viele davon Gebrauch machten, ist nicht bekannt, aber in dem von Tesla bei der NHTSA eingereichten Rückruf war von 362.758 potenziell betroffenen Elektroautos in den USA die Rede.
Offenbar hat Tesla entschieden, die verlangten Veränderungen zusammen mit FSD-Versionen ab 11 zu den Kunden zu bringen. V11 war seit langem angekündigt als diejenige, bei der die neu programmierte Autopilot-Software erstmals auch außerhalb von Städten zum Einsatz kommt. Kurz nach der Rückruf-Meldung ging der „single stack“ bereits an einige Mitarbeiter, Version 11.3.1 erreichte ab dieser Woche erste externe Beta-Tester. In den Hinweisen dazu erläutert Tesla die Umsetzung des „Over-the-Air (OTA) Recall“ und erwähnt, dass der „mehr als vier Jahre alte“ Highway-Stack ersetzt wurde.
V11 is a major step change improvement. Still needs another point release of polish before rolling out wide.
— Elon Musk (@elonmusk) March 8, 2023
Nach ersten Meldungen funktioniert die vereinheitlichte FSD-Software hervorragend, was aber mit einer gewissen Vorsicht zu genießen ist, weil manche Tester das im Prinzip schon seit dem Erscheinen der ersten Beta-Version vor rund zweieinhalb Jahren behaupten. Tesla-CEO Musk selbst zeigte sich jetzt etwas zurückhaltender. V11 sei eine bedeutende Verbesserung, erklärte er auf Twitter. Die Software benötige jedoch noch eine weitere neue Unterversion, bevor sie breit verteilt werden könne.
FSD muss Rückruf-Anforderung erfüllen
Das entspricht seiner Angabe von Mitte Februar, dass wahrscheinlich erst die FSD-Version 11.3.2 in die allgemeine Veröffentlichung gehen werde. Eine zeitliche Perspektive gab er nicht mehr, nachdem sich die von ihm sonst häufig verwendeten „zwei Wochen“ bei vielen anderen FSD-Fragen als zu optimistisch erwiesen hatten. In der aktuellen Situation muss Tesla zudem nicht nur sich selbst mit der Software zufriedenstellen, sondern auch die NHTSA, auf deren Initiative der freiwillige FSD-Rückruf laut der Mitteilung dazu eingeleitet wurde. Ob die Behörde die neue Version vor der breiten Veröffentlichung abnehmen will, ist nicht klar, aber Tesla dürfte nicht riskieren wollen, sie kurz danach erneut zurückrufen zu müssen.