Vergangene Woche wurden vier verhüllte Karosserien auf dem Gelände für die Gigafactory von Tesla bei Berlin entdeckt, die verdächtig nach dem Model Y aussahen, das dort bald produziert werden soll – sie könnten für Test der Lackieranlage dienen. Parallel scheint Tesla auch in den USA schon konkret die Produktion des Elektroautos in der neuen Fabrik vorzubereiten: Im Werk Fremont seien zu diesem Zweck soeben 17 Model Y produziert worden, berichtete am Montag ein Beobachter. Sie sollen schon nach der neuen Bauweise und mit den neuen Zellen aufgebaut sein, die Tesla-CEO Elon Musk als große technische Herausforderung für die deutsche Gigafactory angekündigt hat.
17 Model Y mit neuester Technologie
Von der Produktion der 17 Muster-Exemplare des Model Y habe er von einer „vertrauenswürdigen Quelle“ erfahren, schrieb auf Twitter @bburnworth, der sich dort viel mit Tesla beschäftigt, aber kein Insider zu sein scheint. Doch seine Informationen sind recht detailliert.
In den Test-Fahrzeugen stecke Teslas „4680-Technologie“, erklärte @bburnworth. Das steht zum einen für das beim Batterie-Tag vorgestellte XL-Zellformat und zum anderen für die Nutzung dieser dicken Zellen als Teil der tragenden Struktur von Elektroautos. Zumindest ab dem deutschen Tesla Model Y zählt dazu auch, dass vorderer und hinterer Rahmen-Teil jeweils an einem Stück in riesigen Giga-Pressen gegossen werden und in die Mitte ein Teil mit den 4680-Batterien zwischen Platten kommt, wie CEO Musk dazu erklärte. Genau so sind laut dem Twitter-Beobachter die 17 jetzt testweise produzierten Model Y aufgebaut.
https://twitter.com/bburnworth/status/1338727188397363200
Plausibel ist diese Auskunft, denn schon vor einigen Wochen sind in Fremont zwei der riesigen Giga-Pressen installiert worden, die Tesla für Front sowie Heck des Model Y aus einem Guss benötigt. Die Gigafactory in Grünheide soll gleich acht Stück davon bekommen, und der anfängliche Projektleiter Evan Horetsky hat teslamag.de vor seiner Entlassung bestätigt, dass damit Front- und Heck-Rahmen gegossen werden sollen. Ebenso produziert Tesla laut Musk schon seit Monaten auf einer Testanlage neben dem Werk Fremont 4680-Zellen. Das Volumen soll bislang sehr gering sein, aber für einige Muster für Deutschland dürfte es problemlos reichen.
Zellen von Tesla oder LG Chem?
Wenn die Informationen des Twitter-Beobachters zutreffend sind, dürfte Musk es ernst meinen mit seiner Ankündigung, dass das deutsche Model Y von Anfang an mit gegossenem Heck- und Front-Rahmen und dem Sandwich-Element mit den 4680-Zellen dazwischen produziert wird. Dies stelle ein „erhebliches Produktionsrisiko“ dar, sagte er Anfang Oktober. Auf der anderen Seite wurde Anfang Dezember gemeldet, Zellen für das Tesla-Elektroauto aus Deutschland würden zunächst von LG Chem geliefert; diese dürfte es aber nicht so bald in Tesla neuem XL-Format geben.