Die US-Börsen haben am Montag einen schwachen Start in das neue Handelsjahr hingelegt. Der breite Index S&P 500, zu dessen Mitgliedern seit Mitte Dezember auch Tesla gehört, verlor nach einem Rekordstand Ende Dezember um rund 1,5 Prozent. Beobachter machten dafür steigende Coronavirus-Infektionen und neue Unsicherheit über den Präsidenten-Wechsel in den USA verantwortlich. Eine Gruppe aber zeigte sich in den schwachen Umfeld fest: Hersteller von Elektroautos, die angeführt von Tesla gute Verkaufszahlen für das vergangene Jahr gemeldet hatten.
Tesla siebenmal so viel wert wie VW
Die Aktie von Tesla selbst, die schon 2020 mit einem neuen Schluss-Rekord beendet hatte, stieg am Montag auf bis zu 744,49 Dollar und schloss auf dem neuen Höchststand von 729,77 Dollar, 3,4 Prozent im Plus. Die Marktkapitalisierung aller Tesla-Aktien zusammen beträgt damit jetzt gut 690 Milliarden Dollar, fast siebenmal so viel wie beim deutschen Volkswagen-Konzern.
Der Tesla-Anstieg im allgemein nachgebenden Markt dürfte mit den am Wochenende gemeldeten Produktions- und Auslieferungszahlen für das vierte Quartal und Gesamtjahr 2020 zusammenhängen. Die Auslieferungen lagen minimal unter dem Ziel von 500.000 Elektroautos im ganzen Jahr, die Produktion merklich darüber. Beides galt zuletzt als wahrscheinlich, lag aber dennoch über den durchschnittlichen Erwartungen von Analysten großer Börsenfirmen.
Aber Tesla war nicht der einzige Elektroauto-Hersteller, der am Montag nach guten Zahlen an den Börsen gefragt war, berichtet Marketwatch. Der chinesische Konkurrent Nio meldete 43.728 Auslieferungen für 2020, also 113 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Kurs legte daraufhin bis Handelsschluss um fast zehn Prozent auf 53,51 Dollar zu. Nach Angaben des Unternehmens ist sein Angebot für den schneller Tausch leerer gegen volle Akkus sehr gefragt. Tesla hat kurz ein ähnliches System verfolgt, dann aber wohl zugunsten schnellerer Supercharger aufgegeben.
Weitere Elektroauto-Startups gefragt
Ebenfalls aus China stammt das Startup Xpeng. Im Dezember 2020 lieferte es 6126 Elektroautos aus, rund 1500 mehr als im November und 326 Prozent über dem Wert von Dezember 2019. Das Unternehmen hat mit der Auslieferung seines E-SUV G3 begonnen und will weitere europäische Märkte erkunden, auch für seine Limousine P7, die stark an das Tesla Model 3 erinnert. Die Aktie gewann am Montag knapp 3 Prozent. Li Auto schließlich legte sogar 12,5 Prozent zu. Vorher hatte das chinesische Unternehmen gemeldet, von seinem Ende 2019 gestarteten Elektroauto Li One inzwischen 32.624 Stück ausgeliefert zu haben.