Er hätte der erste Standort mit den neuen V3-Superchargern von Tesla in Deutschland werden können, denn schon früh waren die Vorbereitungen dafür sichtbar, dann aber wurde Eschborn bei Frankfurt am Main sozusagen links und rechts überholt. Kurz nacheinander eröffnete Tesla ab Mitte August reine V3-Stationen an drei deutschen Standorten und ein älterer Supercharger im Norden bekam zusätzlich V3-Säulen. Jetzt endlich stehen auch in Eschborn die schnellen Tesla-Lader bereit und sind seit diesem Mittwoch Teil des Supercharger-Netzes. Und das dürfte es für dieses Jahr noch längst nicht gewesen sein.
Tesla beginnt deutsche V3-Offensive
Die Eröffnung von Eschborn wurde am Mittwochmittag in dem Forum Tesla Fahrer und Freunde gemeldet, zusammen mit einem Bild der ersten dort ladenden Elektroautos. Von dem Tesla-Standort mit 16 CCS-Säulen für bis zu 250 Kilowatt Lade-Leistung beim Model 3 war schon in diesem Frühjahr die Rede, ebenso wie von dem in Wismar, der dann vorher eröffnet wurde. Außerdem gibt es seit Ende August eine V3-Station im thüringischen Hermsdorf, und ein Tesla-Supercharger bei Hamburg bekam als erster deutscher überhaupt vier V3-Säulen zusätzlich zu den schon vorhandenen alten.
Die jüngste V3-Eröffnung vor Eschborn, zugleich der erste Supercharger in einer deutschen Stadt, feierte Tesla dann vergangene Woche mit hochrangiger Politik-Begleitung auf dem Euref-Gelände in Berlin-Schöneberg. Mehr von diesen urbanen Stationen in Deutschland und Europa seien geplant, sagte ein Tesla-Vertreter bei der Veranstaltung, unter anderem in München. Und ebenfalls dort zu hören war, dass Tesla 2020 noch viele weitere V3-Supercharger in Deutschland eröffnen will.
Aufruf für mehr Tesla-Standorte
Noch vor Ende dieses Jahres werde man „eine ganze Menge mehr“ V3-Standorte in Deutschland anbieten, sagte ein Tesla-Vertreter aus diesem Bereich in Berlin und erweckte dabei den Eindruck, er habe eine Zahl im Sinn, die er auf Nachfrage aber nicht nennen wollte. Dies betreffe sowohl gänzlich neue Standorte als auch Umbauten oder Ergänzungen von bestehenden Superchargern mit der V3-Generation, ergänzte er nur. Ein Tesla-Redner nutzte später noch die Aufmerksamkeit, um öffentlich um Angebote für neue Supercharger-Standorte in Städten, aber auch nah an Autobahnen zu bitten.
Und tatsächlich scheint Tesla das Tempo seines V3-Ausbaus in Deutschland jetzt deutlich zu erhöhen, nachdem er zunächst offenbar unter anderem aufgrund von Mangel an den Stationen dafür nicht in Gang kam. Noch einen Tag vor der Berlin-Eröffnung begann laut supercharge.info der Bau eines V3-Superchargers in Bayern, fünf Tage später der eines weiteren bei Erlangen, und am sechsten Tag wurde die Tesla-Station in Eschborn eröffnet.