Noch befinden sich etwa drei Viertel der weltweiten Produktionskapazität für Lithium-Ionen-Zellen in Asien und vor allem China, aber der Westen setzt viel daran, bei diesen wichtigen Zukunftsbausteinen aufzuholen. Fast wöchentlich verkünden Auto-Hersteller in Europa wie den USA Pläne für eigene große Batterie-Fabriken. So will Toyota jetzt 3,4 Milliarden Dollar in eine US-Produktion investieren, und Stellantis kündigte am Montag an, mit LG Energy Solutions eine Fabrik in Nordamerika zu bauen. Der Markt ist also in Bewegung, aber laut einer neuen Studie werden zumindest bis 2030 asiatische Unternehmen dominieren. Nur Tesla könnte sich mit seinen Batterie-Plänen in die Spitzengruppe schieben.
CATL plant höchste Zellproduktion
Mit LG Energy, BYD und Panasonic hatten drei Unternehmen aus Asien (Südkorea, China und Japan) im vergangenen Jahr die höchsten Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien weltweit. Das geht aus einer Marktübersicht hervor, die an diesem Dienstag die spanische Forschungsorganisation CIC Energigune veröffentlichte. Zwei der größten Drei beliefern auch Tesla, und zu BYD, das seine Akkus bislang vor allem in eigenen Elektroautos verbaut, gab es vor kurzem Gerüchte, dass sie auch an Tesla gehen sollen. Nummer 4 bei der installierten Kapazität war laut CIC in 2020 CATL mit 53 Gigawattstunden, das seit vergangenem Herbst LFP-Zellen für Tesla Model 3 und Model Y liefert.
Ja nach Zählung war das chinesische Unternehmen damit in manchen Quartalen schon Batterie-Marktführer bei Elektroautos. Laut der Studie hat es auf jeden Fall die ehrgeizigsten Pläne. Unter anderem plant es 100 Gigawattstunden jährliche Zell-Kapazität in Deutschland und will bis 2030 auf insgesamt 311 Gigawattstunden pro Jahr kommen. Teil dieser Pläne ist offenbar auch eine riesige neue CATL-Fabrik nahe der Tesla-Gigafactory in Shanghai. Ebenfalls in China will Svolt, die frühere Batterie-Sparte von Great Wall Motors, fünf neue Fabriken bauen und so bis 2030 auf 180 Gigawattstunden Kapazität kommen.
Mit 179 Gigawattstunden ganz knapp dahinter liegt die derzeitige Nummer 1 LG Energy, die unter anderem große Pläne mit General Motors in den USA verfolgt. Mit aktuell 0 und für 2030 geplanten 150 Gigawattstunden Jahres-Kapazität kommt dann das schwedische Unternehmen Northvolt, das von zwei früheren Tesla-Managern gegründet wurde. Farasis aus China will ebenfalls unter anderem in Deutschland investieren. Zusätzlich wollen BYD, SK Innovation und Panasonic laut der Studie bis 2030 mehr als 100 Gigawattstunden Batterie-Kapazität pro Jahr haben.
250 GWh von deutscher Tesla-Fabrik erwartet
Weit und sogar fast ganz oben in der für 2030 erwarteten Spitzengruppe mischt allerdings auch Tesla mit. Konkret bekannt ist von dem Unternehmen bislang nur der Plan, jährlich 50 Gigawattstunden Batterie-Produktionskapazität auf dem Gelände seiner Gigafactory bei Berlin zu schaffen. CIC Energidune rechnet aber für später mit bis zu 250 Gigawattstunden allein aus dieser Fabrik, was Tesla bis 2030 zum Zell-Hersteller mit der zweitgrößten Kapazität weltweit machen würde. Wie fast alle anderen westlichen Produzenten fängt Tesla damit aber praktisch bei Null an – die Produktion in der Akku-Fabrik zusammen mit Panasonic in den USA wird in der Studie komplett dem japanischen Partner zugeschlagen.