Bau-Arbeiten oder Vorbereitungen im erheblichen Umfang laufen bei Tesla derzeit bei drei großen Gigafactory-Projekten: In China ist ein zweites großes Gebäude, jetzt für die Produktion des Model Y, fast fertig, in Deutschland nimmt die Gigafactory bei Berlin Gestalt an, in Texas wird schon der Boden für die wohl größte Tesla-Fabrik überhaupt für Cybertruck und Model Y vorbereitet. Darüber hinaus wird auch die Elektroauto-Produktion im Stammwerk Fremont in Kalifornien erweitert – und ganz in der Nähe dokumentierte ein YouTuber jetzt Arbeiten für eine Produktionsstätte, die vorerst Teslas kleinste Gigafactory sein und dennoch größte Bedeutung haben dürfte.
Eigene Tesla-Zellen schon bestätigt
Dass Tesla Batterie-Zellen für seine Elektroautos und stationären Akku-Speicher künftig nicht nur von mehreren Partner liefern lassen, sondern auch selbst produzieren will, hat sich schon länger abgezeichnet. Mit der Bekanntgabe des Termins für Teslas heiß erwarteten Batterie-Tag im September machte CEO Elon Musk dann deutlich, dass diese Pläne konkreter werden: Er kündigte an, dass Tesla in Fremont dann auch eine Produktionslinie für Zellen zeigen werde. Wenig später wurde bekannt, dass Tesla Umbauten für Batterie-Forschung und -Produktion in einem Gebäude vornehmen will, das nur eine (große) Kreuzung und einen Hallen-Block von dem Tesla-Stammwerk entfernt liegt.
Angaben zum Strom-Bedarf in den Tesla-Anträgen sprachen dafür, dass dort pro Jahr bis zu 840 Megawattstunden an Batterie-Zellen produziert werden können. Damit läge das Akku-Werk noch knapp unter dem Giga-Maßstab von Teslas anderen Fabriken. Aber das stimmt nur, wenn der Energie-Aufwand ähnlich hoch bleibt wie bislang, und Tesla hat 2019 den Spezialisten Maxwell Technologies übernommen, der an einer weitaus effizienteren Produktionsmethode gearbeitet hatte.
So oder so sind die Umbauten am Tesla-Gebäude in der Cato Road im vollen Gang, wie ein neues YouTube-Video des Kanals Living with Intent erkennen lässt. Auf den Drohnen-Bildern ist zu sehen, dass der Parkplatz vor dem Gebäude voller Material und kleinerer und großer Bau-Fahrzeuge steht. Darunter sind viele mobile Kräne – was sich dadurch erklärt, dass Tesla wie beantragt einen Teil des Daches aufstockt. Tatsächlich ragt oben aus dem länglichen Bau schon ein quadratischer Aufbau heraus, der weitgehend fertig gestellt wirkt.
Zellen für Tesla Model S und X?
Die vielen Fahrzeuge und das Material einschließlich dicker Kabel-Trommeln draußen sprechen dafür, dass Tesla auch im Inneren des Gebäudes noch einiges zu tun hat, wenn dort wirklich in fast genau vier Wochen die eigene Zell-Produktion gezeigt werden soll. Schon 2019 wurde berichtet, dass Tesla an dem Standort unter dem Code-Namen Roadrunner heimlich Batterien entwickelt und produziert. Das auch nach dem Ausbau und mit mehr Strom-Effizienz wohl immer noch relativ geringe Volumen spricht dafür, dass zunächst Tesla Model S und Model X die neuen Zellen bekommen könnten – für die hat CEO Musk schon größere Akkus und einen neuen Plaid-Antrieb mit drei Motoren angekündigt.