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„Risiko wächst“: Bank sieht Teslas Batterie-Pläne als Bedrohung für bisherige Partner

Tesla-Model-S-Batterie

Bild: Tesla (Symbolbild)

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In etwas mehr als fünf Wochen wird die Welt mehr wissen, denn am 22. September findet bei Tesla der mehrfach verschobene Batterie-Informationstag statt, der und selbst von CEO Elon Musk ungeduldig erwartet wird. Verraten hat der Tesla-Chef schon, dass es eine eigenes System zur Zell-Produktion zu sehen geben wird, Medien berichteten außerdem von Batterie-Einkauf zu dramatisch niedrigeren Preisen und Plänen zur Integration von Elektroautos als Abnehmer und Anbieter in das öffentliche Strom-Netz. Eine Investmentbank hat sich jetzt näher mit Teslas Absichten für selbst produzierte Zellen beschäftigt – und sieht sie als potenziell grundlegende Bedrohung für die bisherigen Anbieter.

Tesla vom Partner zum Konkurrenten?

„Kein Aufwärtspotenzial mehr“, lautet laut Auszügen, die auf Twitter veröffentlicht wurden, der Titel einer aktuellen Studie der Bank Morgan Stanley. Darin erwähnt und sämtlich heruntergestuft werden die südkoreanischen Zell-Hersteller LG Chem, SK Innovation, Samsung SDI, Posco Chemical und Ecopro. Sie alle hätten zum einen in diesem Jahr wegen guter Aussichten für die Nachfrage durch mehr Elektroauto-Produktion schon erhebliche Kurs-Gewinne verzeichnet. Zum anderen gebe es aber „strukturelle Bedenken“ in Form des zunehmenden Risikos, dass Tesla zum neuen Konkurrenten „mit überlegener Technologie“ werde.

Bislang lässt Tesla seine Zellen von Partnern wie Panasonic als dem lange Zeit einzigen und neuerdings LG Chem sowie CATL aus China fertigen und macht dann Akku-Module und -Pakete für seine Elektroautos daraus. Die Bestellungen bei allen drei Anbietern wurden in diesem Jahr erhöht, und CEO Musk hat schon angedeutet, dass Tesla auch auf Dauer nicht alles alleine machen möchte.

https://twitter.com/JCOviedo6/status/1294023511393079296/photo/1

Auf der anderen Seite verfügt er nach den Übernahmen von zwei Speicher-Spezialfirmen – Maxwell Technologies und Hibar Systems – sowie intensiver Forschung bei Teslas kanadischem Uni-Partner Jeff Dahn über erhebliche eigene Kompetenzen bei Zell-Chemie und -Produktion. „Supertief“, stecke Tesla in diesem Thema, sagte der CEO Anfang dieses Jahres, „supertief“. Daran und an die laut Musk „überwältigenden“ Akku-Pläne erinnert jetzt Morgan Stanley und beschäftigt sich mit der Frage, ob Tesla zum gefährlichen Konkurrenten für die bisherigen Partner werden könnte.

Tesla sucht weltweit Batterie-Experten

In Nevada und Kalifornien sowie in China und Deutschland suche Tesla aktuell nach Experten für die Zellproduktion, heißt es in der Studie. Zwar sei es sehr schwierig, in der bestehenden Lithium-Ionen-Industrie wettbewerbsfähig zu werden, weil diese bereits so große Dimensionen erreicht habe. Auf der anderen Seite sei die heutige Technologie in diesem Bereich im Grunde das Ergebnis einer nur inkrementellen Weiterentwicklung seit den frühen 1970er Jahren. Tesla dagegen verfüge über neue und zudem proprietäre technische Möglichkeiten und könne deshalb auch bei Batterie-Zellen für eine „Disruption“ sorgen wie bisher mit seinen Elektroautos.

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