Der Anteil von aufladbaren Autos in Europa hat sich in diesem März der Marke von 10 Prozent genähert. Insgesamt seien im vergangenen Monat 84.000 reine Elektroautos und Plugin-Hybride zugelassen worden, schreibt der Blog EV Sales in einem aktuellen Beitrag. Etwa jedes fünfte davon war ein Tesla Model 3, von dem gut 16.000 Exemplare in Europa neu zugelassen wurden. Damit war der Basis-Tesla im März 2020 das mit Abstand gefragteste Auto mit Stromstecker überhaupt und auch im ganzen ersten Quartal vorn, gefolgt von den ebenfalls reinen Elektroautos Renault Zoe und VW e-Golf.
16.000 Tesla Model 3 im März in Europa
Die in dem Beitrag genannten Daten sind Auszüge aus einem kostenpflichtigen Dienst und deshalb nicht vollständig. Aber auch so geben die Zahlen einen interessanten Überblick über Elektroautos in Gesamteuropa. Welche Länder erfasst sind, wird nicht verraten, aber in einem Beispiel bei dem Quell-Dienst EV Volumes sind die wichtigsten EU-Länder plus Großbritannien, Schweiz, Norwegen und Island angegeben.
So ist den Daten zu entnehmen, dass der gesamte Automarkt in Europa im März 2020 gegenüber dem Vorjahres-Monat um 52 Prozent eingebrochen ist. Plugin-Autos dagegen legten zusammen 41 Prozent zu, was für einen Anteil reiner Elektroautos von 6 Prozent und von Hybriden von 3,9 Prozent sorgte. Allein das Tesla Model 3 war mit gut 16.000 Exemplaren dabei, was es ebenso wie im ganzen ersten Quartal zum Marktführer machte. Denn vom Renault-Elektroauto Zoe, das zuvor an der europäischen Spitze gelegen hatte, wurden im März nur noch rund 4300 Stück neu zugelassen. Der drittplatzierte VW e-Golf verkaufte sich wie in den Vormonaten mit rund 3500 Exemplaren.
Tesla Model S und X kaum gefragt
Neben der klaren Dominanz des Tesla Model 3 über die – immer noch überschaubare – Konkurrenz lassen die Zahlen auch erkennen, dass die teureren Model S und Model X in Europa nicht mehr sehr gefragt sind. Keines der beiden schaffte es laut EV Sales in die europäischen Top-20 des ersten Quartals. Mit 1442 (Model S) und 1294 (Model X) mussten sich die beiden Premium-Teslas in Europa selbst dem Mercedes EQC (rund 1500 Neuzulassungen) geschlagen geben. Vom Audi e-tron wurden im ersten Vierteljahr sogar rund 8300 Stück neu zugelassen, davon im März fast die Hälfte in Norwegen und die Rekordzahl von 721 Stück in Deutschland.
Der Jaguar i-Pace wiederum wurde in dem Quartal gut 2200-mal zugelassen, also ebenfalls deutlich häufiger als Tesla Model S und Model X. Dieses Elektroauto zählt EV Sales allerdings ebenso wie den Mercedes EQC nicht in die Gruppe von Model S und X, sondern mit dem Model 3 zu den „mittelgroßen“ Fahrzeugen.
Tesla-Konkurrenz von Tesla – und Audi
Die echte Konkurrenz für das Tesla Model 3 in Europa werde erst beginnen, wenn das Model Y vom selben Hersteller dort zu haben ist, sagt EV Sales voraus. Der seit kurzem verfügbare Polestar 2 werde ein Nischenangebot bleiben, und auch der kommende BMW iX3 könne sich freuen, wenn er ein Drittel der Verkäufe des Model 3 erreiche. Die Dominanz des e-tron bei großen Elektroautos aber zeige, dass selbst Tesla nicht unschlagbar sei. Man brauche dafür nur konkurrenzfähige Produkte – und der Elektro-Audi sei zumindest halb-konkurrenzfähig. Für Tesla werde es Zeit nachzulegen.