Zum dritten Mal fand am vergangenen Wochenende der E-Cannonball statt, eine Wettfahrt nur für Elektroautos. Die diesjährige Strecke führte von Berlin nach Moers. Knapp 60 Teams in rein elektrischen Fahrzeugen machten sich auf, um in einer mehr oder weniger klassischen Vergleichsfahrt einen Sieger in verschiedenen Klassen zu küren. Fahrzeuge von Tesla, Volkswagen, Audi, Polestar, Renault, Honda und vielen mehr wurden von den Teams in den Wettbewerb eingebracht. Aiways und dessen Europa-Vertreiber Euronics als die Haupt-Sponsoren der Rally traten mit zwei U5 an – ihr Elektro-SUV soll demnächst in Deutschland zu haben sein.
Mehrere Klassen für Tesla und Co
Vergleichsfahrten sind anders als Rennsport-Veranstaltungen nicht auf reine Geschwindigkeit ausgelegt, sondern sollen die strategischen Fähigkeiten der Teilnehmer auf die Probe stellen. Demnach musste beim E-Cannonball mit einer vorgegebenen Akku-Ladung gestartet und das Ziel mit einem ebenso genau definierten Stand erreicht werden. Routenplanung, Ladestrategie, Fahrverhalten – neben diesen beeinflussbaren Faktoren benötigten die Teilnehmer auch ein wenig Glück, da Staus, Ladegeschwindigkeiten, Auslastung und Temperaturen externe und somit nicht beeinflussbare Faktoren darstellen. Natürlich galt zudem die Vorgabe, Verkehrsregeln einzuhalten.
Die teilnehmenden Elektroautos wurden in vier Klassen eingeteilt. Fahrzeuge wie der Porsche Taycan oder die Modelle von Tesla zählten damit zur Leistungsklasse 1, Elektroautos wie der VW ID.3 mit mittlerem Akku zur Leistungsklasse 2, Hyundai Ioniq zur Leistungsklasse 3 und umgebaute Fahrzeuge wie ein Ford Mustang zur Hero-Klasse.
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Ove Kröger, bekannter Tesla-Mechaniker aus Norddeutschland und einer der Veranstalter, antwortete auf die Frage, wie er den diesjährigen E-Cannonball fand: „Fantastisch. Wir haben uns sehr viel Mühe gegeben, die Veranstaltung so perfekt wie möglich zu machen.“ Für 2020 konnten Probleme der vergangenen Jahre gelöst werden, erklärte er weiter. In diesem Jahr wurde, anders als in den Jahren zuvor, eine Sonderprüfung in Braunlage eingelegt, um den Wettbewerb noch spannender zu gestalten. So musste ein Umweg gefahren werden und vor Ort ein Foto gefertigt werden, was in der gesamten Strategie beachtet und umgesetzt werden musste.
Tesla Model 3 ganz vorne
Laut dem Veranstalter blieb trotzdem kein Team aufgrund von zu wenig Akku-Ladung liegen – das spricht sowohl für die zunehmend gut ausgebaute Lade-Infrastruktur in Deutschland als auch für das Geschick der Fahrer. Der E-Cannonball zeigte somit eindrücklich, dass E-Mobilität in der Praxis immer besser funktioniert. Ganz an die Spitze des Feldes setzte sich in der höchsten Leistungsklasse, fast wie zu erwarten, ein Tesla Model 3, immerhin gefolgt von einem Porsche Taycan mit seinem zwar hohen Verbrauch, aber auch überlegener maximaler Ladeleistung.
Die Ergebnisse vom E-Cannonball 2020:
Hero-Klasse
1.) Mustang – Ford Mustang Umbau
2.) e-classics – VW Käfer Umbau
3.) E-Drive Solution – VW Caddy Umbau
Leistungsklasse 3:
1.) Stefan2 – Hyundai Ioniq
2.) Schwarze Hummel – Opel Ampera-e
3.) Picobello Solar – Hyundai Ioniq
Leistungsklasse 2:
1.) Smart Charge – VW ID.3
2.) The E-Team – VW ID.3
3.) Selbsthilfe-E-Gruppe – Kia e-Niro
Leistungsklasse 1:
1.) Magenta – Tesla Model 3
2.) Green Mamba – Porsche Taycan
3.) TravElectrified – Tesla Model 3
Effizienzsieger:
Lucky Luc – VW e-Up