Der große Batterie-Informationstag von Tesla im September rückt näher – und im Vorfeld werden weiter Details bekannt, die in der noch kaum absehbaren Gesamt-Strategie von CEO Elon Musk eine Rolle spielen könnten. Klar ist, dass die Zukunft der Akku-Zellen bei ihm vielfältig sein wird, sowohl was unterschiedliche Chemien dafür angeht als auch mit Blick auf die Produktion bei Partnern und durch Tesla selbst. Weiter im Boot ist auch Panasonic mit der gemeinsamen Batterie-Gigafactory in Nevada: Nach einem aktuellen Bericht soll sie ausgebaut werden – und schon ab diesem September Zellen mit mehr Energie-Kapazität produzieren.
Bessere Zellen zu Teslas Batterie-Tag?
Von diesen Plänen berichtete am Donnerstag Nikkei Asian Review aus Tokio unter Berufung auf Branchen-Kreise. Sowohl die für nächstes Jahr geplante höhere Produktionsmenge als auch die anstehende Steigerung der Zell-Kapazität klingen nicht spektakulär hoch. Aber beides zeigt deutlich, dass Tesla auch mit seinem früheren Exklusiv-Partner Panasonic weiter plant, kooperiert und Fortschritte erzielt. Und die Erwähnung der effizienteren Zelle aus der gemeinsamen Gigafactory ab September lässt Produkt-Ankündigungen am Batterie-Tag wahrscheinlicher werden.
Noch können Elektroauto-Fahrer kaum genug Extra-Akkus und damit -Reichweite bekommen, und so wird nicht erst seit dem konkreten Batterie-Termin bei Tesla intensiv über höhere Kapazitäten spekuliert. Für Model S und Model X hat CEO Musk einen größeren Akku zusammen mit dem neuen Plaid-Antrieb schon bestätigt, Ende September könnten sie gezeigt werden. Allerdings stammen die Zellen für die beiden Premium-Teslas bislang von Panasonic aus Japan und haben ein anderes Format als die aus Nevada, die für Model 3, Model Y und stationäre Akkus wie Powerwall für zuhause und Megapack für Versorger-Kunden verwendet werden.
Tesla könnte Kosten und Preise senken
Um 5 Prozent wolle Panasonic für Tesla die Speicher-Kapazität jeder Zelle aus der gemeinsamen Gigafactory ab diesem September steigern, berichtet Nikkei Asian Review jetzt. Das ist nicht viel, wurde aber offenbar ohne größere Umbauten erreicht, denn von Unterbrechungen der Produktion war nicht die Rede. Dies spricht für eine verbesserte Zell-Chemie und lässt für Tesla eine weitere Senkung der Kosten und damit vielleicht auch von Preisen bei Model 3 und Model Y erwarten. Und auch die reinen Tesla-Speicher könnten dann entweder billiger oder mit mehr Gewinn oder Kapazität angeboten werden, oder in einer Mischung aus all dem.
Über mehr Produktionsvolumen in der Gigafactory Nevada wiederum haben Tesla und Panasonic schon in diesem Juni verhandelt. Und in dem Bericht aus Tokio scheint jetzt ein erstes Ergebnis davon zu stehen: Panasonic werde im kommenden Jahr 100 Millionen Dollar investieren, um die Zahl der Produktionslinien dort um eine weitere auf 14 zu erhöhen. Die Gesamt-Kapazität der Fabrik werde damit 39 Gigawattstunden pro Jahr erreichen, 10 Prozent mehr als aktuell. Auch das ist angesichts der weit reichenden Pläne von Tesla-Chef Musk kein sehr hoher Wert – aber ein Panasonic-Vertreter sagte der Zeitung auch, dass die Kapazität wohl noch weiter ausgebaut werde.