Die Produktion im Tesla-Stammwerk in Fremont ist wegen Coronavirus-Beschränkungen weiter unterbrochen, in der neuen Gigafactory in China aber wird sie stetig gesteigert. Schon Ende März soll in der Giga Schanghai eine Rate von 3000 Model 3 pro Woche erreicht worden sein, und Tesla selbst bestätigte jetzt in seinem Quartalsbericht für Anfang 2020, dass der Ausbau der Produktion schneller vorankomme als erwartet. Außerdem erklärte Tesla in dem Bericht, wofür das seit kurzem in Bau befindliche zweite Riesen-Gebäude auf dem Gelände gedacht ist und zeigte Anlagen zur Akku-Fertigung in einer schon fertiggestellten Halle.
Produktion in Tesla-Fabrik steigt
Nach den aktuellen Fortschritten geht Tesla jetzt davon aus, bis Mitte des Jahres in Schanghai pro Woche rund 4000 Model 3 produzieren zu können, hochgerechnet 200.000 pro Jahr. Eine weitere wichtige Information dazu: Bislang sei es möglich gewesen, die Lieferung der für die Produktion erforderlichen Komponenten sicherzustellen. Einen Ausblick zu diesem Thema gab Tesla jedoch nicht ab. Nach Aussagen von Finanzchef Zachary Kirkhorn besteht das chinesische Model 3 noch nicht zu einem so großen Anteil aus im Land selbst produzierten Teilen, wie es wünschenswert und auch möglich sei.
Selbst fehlende Kleinteile können eine Produktion theoretisch zum Erliegen bringen, eine stets kritische Komponente aber ist bei Elektroautos der Akku. Anfangs lieferte Tesla nach Berichten fertige Akku-Packs aus den USA nach China, um sie dort in Model 3 einzusetzen. Mittlerweile gibt es Verträge mit den lokalen Zell-Produzenten CATL und LG Chem. Zumindest die Tesla-Belieferung durch CATL soll erst in diesem Sommer beginnen, in einer Übersicht von Ende März ist aber neben dem traditionellen Tesla-Lieferanten Panasonic auch LG Chem schon aufgeführt. Dort wurde die Produktion in China offenbar wie bei Tesla Mitte Februar wieder aufgenommen.
#CATL, #BYD and Tesla led #China Q1 #EV battery pack installed capacity.#NIO supplier, Zenio, 5th with 259.2 MWh installed in 3,703 units.
Q1 saw 89 cos record capacity, with top 20 holding 91.7% of the quarter.
BYD, CATL, Tesla led Mar packs.
(SPIR) pic.twitter.com/YCiMvfp2Du— Moneyball (@DKurac) April 22, 2020
Aber aus Zellen müssen zunächst einmal Module und dann Pakete für das Tesla Model 3 werden, das seit kurzem in China in drei Versionen statt zuvor nur als Standard-Reichweite plus produziert und verkauft wird. Für die Akku-Pakete ist, wie dem Tesla-Quartalsbericht zu entnehmen ist, eine an das Hauptgebäude der dortigen Gigafactory angrenzende Halle da. Bilder zeigen das quadratische und etwas kleinere Gebäude zum einen von außen, mit der Beschreibung „Gigafactory Schanghai – Fabrik für Batterie-Module und -Pakete“. Auf einer Innenaufnahme ist außerdem eine blitzsaubere Halle zu sehen – mit einigen behelmten Mitarbeitern, aber noch kaum Maschinen.
Nächstes Model Y für China?
Darüber hinaus klärte Tesla in dem Bericht über den Zweck des zweiten Gebäudes etwa von der Größe desjenigen auf, in dem das Model 3 produziert wird. Mit diesem wurde schon kurz nach Fertigstellung des ersten begonnen, Ende April waren bereits hunderte Pfähle im Boden verankert und eine Stahl-Struktur weit fortgeschritten. „Gigafactory Schanghai – Zukünftige Fabrik Model Y“ schrieb Tesla jetzt über ein Luftbild des Baufeldes. Wie zu erwarten, soll in dem Gebäude also das chinesische Model Y entstehen. Man liege im Plan, sowohl von dort als auch aus der deutschen Gigafactory bei Berlin im Jahr 2021 mit den Auslieferungen zu beginnen, schreibt Tesla dazu – aber die in China scheint derzeit einen großen Vorsprung zu haben.