In einem langen Interview mit dem Team des Podcast Third Row Tesla hat sich Tesla-CEO Elon Musk zu einer Vielzahl von Themen geäußert. Ein zweiter Teil soll noch veröffentlicht werden, aber im bisherigen ersten geht es mehr um die Vergangenheit von Musk und Tesla als um Zukunftspläne. Eine Ausnahme bildet jedoch Batterie-Technologie: Hier machte der Tesla-Chef Andeutungen, die in den nächsten Monaten interessante, wenn nicht spektakuläre Neuigkeiten erwarten lassen.
Über den Einstieg von Tesla in eine eigene Batteriezellfertigung wird immer intensiver spekuliert, seitdem Musk und sein Technologiechef Drew Baglino bei der Tesla-Hauptversammlung im Juni 2019 erste Hinweise in dieser Richtung gaben. Schon bei der Hauptversammlung sagte Musk, Technologien des von Tesla übernommenen Speicherspezialisten Maxwell könnten bedeutende Auswirkungen auf Kapitalbedarf und Skalierbarkeit einer Zellproduktion haben.
Maxwell, inzwischen in Tesla integriert, beschäftigt sich sowohl mit Lithium-Ionen-Akkus als auch mit so genannten Super- oder Ultrakondensatoren (supercaps), die Strom deutlich schneller aufnehmen und abgeben können als chemische Batterien, aber bislang eine viel geringere Energiedichte haben. Diesem Teil der Maxwell-Technologie erklärte Musk jetzt aber eine klare Absage: Er habe früher selbst vorgehabt, Superkondensatoren als Stromspeicher für Elektroautos realistisch zu machen, doch mit dem Aufkommen mit Lithium-Ionen-Batterien mit hoher Energiedichte sei das „derzeit nicht der richtige Weg“, stellte der Tesla-Chef klar.
Umso interessanter stellte er aber eine zweite Technologie von Maxwell dar: die so genannte Trockenelektroden-Technologie, die laut Maxwell zum einen die Produktion weniger aufwendig macht und zum anderen höhere Energiedichten ermöglicht. Maxwell habe eine Reihe von interessanten Technologien, die richtig eingesetzt sehr große Bedeutung für Tesla haben könnten, erklärte Musk. Auf eine Nachfrage zu Trockenelektroden sagte Musk, „Ja, das wäre eine davon“, und schmunzelte etwas.
„Das ist mit Sicherheit eine große Sache – viel größer, als es vielleicht erscheint“, erklärte der Tesla-Chef dazu weiter. Es gebe „noch ein paar andere Dinge, aber…“. Für nähere Informationen müsse er auf den Tesla-Anlegertag zum Thema Batterien „in ein paar Monaten“ vertrösten. Tesla werde dann wohl „einige spannende Sachen zu zeigen haben“. Tesla hat sowohl einen Akku angekündigt, der haltbar genug für eine Million Meilen ist, als auch vor kurzem ein Patent für billigere Batteriezellen mit neuen Einkristall-Anoden angemeldet. Wie all das miteinander und mit den Maxwell-Elektroden zusammenhängt, dürfte bald klarer werden.