Kaum hatte Tesla-Chef Elon Musk am Sonntag einen Besuch in Deutschland angekündigt, was er abends auch schon da – jedenfalls in Großbritannien, von wo aus er dann am späten Montag mit seinem Privat-Jet weiter nach Rheinland-Pfalz flog. In Nordengland könnte Musk erneut britische Gigafactoy-Standorte besichtigt haben, am Dienstag dürfte er zunächst bei der deutschen Tochter Tesla Grohmann Automation gewesen sein. Später flog der Tesla-Chef zu einem Termin bei der Biotech-Firma Curevac in Tübingen, wo Fans auf ihn warteten, und später weiter nach Berlin. Und in Grünheide etwas weiter östlich wurde allem Anschein nach ein Besuch von Musk auf der Gigafactory-Baustelle vorbereitet.
Aktualisierung: Auch dort versammelten sich am Mittwochvormittag einige Neugierige und trotzten dem mittags einsetzenden Regen. Erfreut wurde die Ankunft von zwei Polizei-Fahrzeugen zur Kenntnis genommen, die ein Anzeichen für nahenden hohen Besuch sein könnten. Nach Berichten war auch ein Treffen des Tesla-Chefs mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier geplant, allerdings noch in Berlin.
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Tesla-Fans warteten im Regen
Mit Curevac verbindet Tesla eine lang nicht bekannte Partnerschaft für die Produktion von Mikrofabriken für Medikamente und Impfstoffe auf RNA-Basis. Sie stammt aus der Zeit, in der die deutsche Tochter Grohmann noch selbstständig war, und wurde von Musk erstmals in diesem Juli öffentlich erwähnt. Während seines Flugs nach Europa schrieb der Tesla-CEO dazu jetzt, er sehe viel Potenzial für schnelle RNA-Drucker in der Medizin. Wegen des Curevac-Projekts komme er nach Deutschland, und für die Gigafactory-Baustelle bei Berlin.
Curevac hatte im Vorfeld bestätigt, dass der Tesla-Chef am Dienstag kommen wolle. Also wuchs vor der Zentrale in Tübingen schon am Vormittag die Zahl der Neugierigen, die ihn sehen wollten, berichtet das Schwäbische Tagblatt. Im Dauerregen mussten sie lange warten: Erst kurz vor 17 Uhr sei der Tesla-Chef auf dem Beifahrer-Sitz eines schwarzen Model X eingetroffen – dann aber samt Begleit-Tesla gleich in die Tiefgarage gefahren worden. Wer dann immer noch durchhielt oder später kam, wurde jedoch noch belohnt: Nach etwa dreieinhalb Stunden zeigte sich Musk bei einem Spaziergang. Etwa 30 Personen waren zu diesem Zeitpunkt dabei, berichtete auf Twitter ein Tesla-Fan, der schon früh wartete und sehr nass wurde.
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Auf Teslas Gigafactory-Gelände in Berlin wurde unterdessen in hohem Tempo weitergearbeitet. Weitere Teil-Gebäude bekamen Wände aus Fertigbeton-Elementen oder sogar schon Dächer. Und auch der Besuch des Chefs schien dort schon vorbereitet zu werden. Vergangene Woche hatte Tesla noch Gerüchte dementiert, laut denen ein am Rand des Grundstück errichtetes Großzelt etwas mit einer geplanten Feier zu tun haben könnte. Das Zelt sei nur als Aufenthaltsraum für die Beschäftigten an dem Tesla-Bau gedacht, hieß es.
Event-Technik für Tesla-Veranstaltung?
Jetzt aber fotografierte ein Beobachter auf dem Tesla-Gelände einen schwarzen Lieferwagen mit großem Anhänger – und auf beidem steht die verräterische Aufschrift eines Anbieters von Event-Technik aus Berlin. Laut seiner Website kümmert er sich „von A bis Z komplett um alles“, wenn es um Technik für gelungene Veranstaltungen geht, und er zeigt unter anderem den Aufbau einer großen Bühne. Von Einladungen an Tesla-Fans, -Partner oder Medien nach Grünheide wurde zunächst nichts bekannt. Aber am späten Dienstagabend startete Musks Maschine im deutschen Süden und landete kurz vor Mitternacht in Berlin-Schönefeld. Mit einem Auftritt des Tesla-Chefs auf der Gigafactory-Baustelle am Mittwoch ist also zu rechnen.