Für einen großen Markt musste Deutschland bemerkenswert lange warten, bis dort die ersten Tesla-Supercharger der neuen schnelleren Generation auftauchten, aber jetzt geht es Schlag auf Schlag: Erst an diesem Donnerstag wurden die ersten V3-Säulen an deutschen Straßen entdeckt, vorerst aber noch an dem alten Standort Braak bei Hamburg, an dem Tesla-Fahrer langsamer auch schon vorher laden konnten. Dann aber meldeten Leser und Tesla-Fahrer in sozialen Medien, dass noch an zwei weiteren Standorten die schnelleren Säulen entdeckt wurden, vorerst noch nicht angeschlossen. Und in Wismar ist der erste reine V3-Standort von Tesla sogar schon in Betrieb gegangen.
Tesla von null und fünf V3-Standorte
Je nach Stand der Daten im jeweiligen Tesla wird der V3-Supercharger in Wismar nahe an der Ostsee-Küste sogar schon in der Navigation berücksichtigt, meldeten Fahrer in dem Forum Tesla Fahrer und Freunde (TFF). Ebenso bekam endlich auch der schon länger geplante Tesla-Standort Eschborn bei Frankfurt am Main die V3-Säulen, die aber anders als in Wismar noch nicht angeschlossen sind. Völlig überraschend wurde zudem in Hermsdorf zwischen Jena und Gera in Thüringen ein neuer Tesla-Standort mit zwölf schon bereitstehenden V3-Superchargern entdeckt. Und ein älterer Supercharger bei Wittstock in Nord-Brandenburg hat laut einer TFF-Meldung inzwischen ebenfalls zehn V3-Säulen, die sogar schon aktiv sein sollen. (Korrektur: Dieser letzte Standort ist noch nicht mit der neuen Generation ausgestattet, wir bitten das Missverständnis zu entschuldigen).
Von null V3-Superchargern in Deutschland hat Tesla die Zahl also innerhalb von einer Woche auf 4 Standorte mit wohl 40 der schnellen Lade-Stationen gesteigert, auch wenn noch nicht alle davon in Betrieb (oder im Navi-System zu sehen) sind. Auch in Frankreich, den Niederlanden und Skandinavien wurden schon vorher vermehrt V3-Säulen installiert, was dafür spricht, dass bei Tesla jetzt genügend Geräte der neuen Generation auch für Europa produziert werden können. Weitere neue Supercharger sind nach Berichten aus dieser Woche zusammen mit Elektroautos von Tesla schon per Schiff unterwegs aus den USA.
Gegenüber der bisherigen Generation bieten Teslas V3-Supercharger vor allem zwei Vorteile: Sie können Lade-Leistungen bis 250 Kilowatt abgeben und müssen sich die Leistung nicht mehr jeweils im Duo teilen; bei V2 war der Gesamtwert pro Säulen-Paar auf 150 Kilowatt begrenzt. Von der Erhöhung profitieren vor allem Besitzer des Tesla Model 3, die nach ersten Tests an V3 tatsächlich kurz auf 250 Kilowatt kommen. Model S und Model X dagegen können nur mit einem Adapter laden. Denn mit dem Model 3 ist Tesla in Europa auf den CCS-Standard umgestiegen, und anders als ihre Vorgänger haben V3-Supercharger nur noch Kabel und Stecker dafür.
Tesla-Sonderangebot für CCS-Umbau
Dass das proprietäre V2-System in Europa keine Zukunft hat, war im Vorfeld schon an einer anderen Aktion von Tesla zu erkennen: Der Preis für die Umrüstung älterer Model S und Model X auf CCS-Fähigkeit inklusive Adapter wurde Anfang August im deutschsprachigen Raum (und wohl auch in anderen Ländern) von 500 Euro auf 300 Euro gesenkt. Tesla-Clubs hatten dies gleich in Zusammenhang mit einer anstehenden V3-Offensive in Europa gebracht – die jetzt tatsächlich zu laufen scheint.